Für zwei Stunden setzen wir uns mit unserem Sofa und Pflanzen auf verschiedene Parkplätze, um auf Interessenkonflikte zwischen Wohnen, Parken und (grüner) Aufenthaltsfläche hinzuweisen.
Dabei geht es uns keinesfalls darum, Autofahrer*innen zu verurteilen. Denn nicht jede*r hat das Privileg, mit dem Rad oder bequem mit Bus oder Bahn zur Arbeit zu kommen. Mit dieser Aktion wollen wir eine Debatte anregen, wie wir unseren öffentlichen Raum benutzen.
Im Durchschnitt wird in Städten das Auto nur eine Stunde am Tag bewegt. 23 Stunden lang besetzt es den öffentlichen Raum und das für nur 2,56 Euro im Monat, wohingegen der Mietspiegel 13,60 Euro pro Quadratmeter (für Wohnungen bis 40m^2) liegt.
Die Mieten steigen, die Immobilienpreise steigen in Erlangen durch die Decke. Dies hat auch Einfluss auf den öffentlichen Raum. Denn je kleiner die Wohneinheiten werden, desto mehr drängt es die Bewohner*innen in den öffentlichen Raum, insbesondere an heißen Tagen. Hinzu kommt, dass immer mehr Erlanger*innen in Singlehaushalten leben.
Die Digitalisierung schreitet voran. Beides führt zu einer zunehmenden Vereinzelung. Umso wichtiger werden gut gestaltete öffentliche Räume ohne Konsumzwang wichtiger denn je. Unter anderem deswegen stellen wir uns folgende Fragen:
- Gibt es genügend (öffentlich zugängliche) Flächen in Erlangen?
- Was muss die Stadt tun, damit sie Menschen dazu bewegen kann auf ein Auto oder zumindest auf ihren Zweitwagen zu verzichten?
- Muss Parken in Erlangen wirklich so günstig sein oder könnte man höhere Parkgebühren dafür nutzen, um einen attraktiveren ÖPNV zu finanzieren?
- Wie würde diese Straße aussehen, wenn zum Beispiel jede fünfte Parkfläche durch einen Baum ersetzt würde?