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Wie macht man eigentlich Kulturpolitik für Alle?

Wie schafft man eigentlich Kultur für Alle? Unsere Juso-Stadträtin Valeria Fischer brennt für Literatur, Musik, Kunst und Theater in ihrer ganzen Vielfalt und setzt sich deshalb im Erlanger Stadtrat für die Kulturszene ein. Triff sie online, wie sie von ihrer Arbeit im Stadtrat erzählt!

Dienstag, 02. Februar 2021, 19:30 Uhr auf Zoom (Meeting-ID: 975 6328 4173)

Das Erlanger Stadtmuseum hat sich als eines der ersten Ausstellungshäuser in Deutschland in seiner sehr erfolgreichen Ausstellung „BarriereSprung“ mit dem Thema Behinderung auseinandergesetzt. Damit das Stadtmuseum insgesamt Teilhabe für möglichst viele Besucher:innen ermöglichen kann, stellen wir jetzt Geld für inklusive Vermittlungsarbeit bereit, um die Dauerausstellung sowie die Sonderausstellungen so barrierearm wie möglich gestalten zu können.

Wir haben viel künstlerisches Potenzial in der Region. Doch wegen hoher Mieten und fehlenden Arbeits- und Ausstellungsräumen wird es immer schwieriger, Künstler:innen in Erlangen zu verwurzeln. Aktuell bedroht die Pandemie zusätzlich die Existenz vieler Künstler:innen. Auch wenn sie versuchen, ihr Publikum digital zu erreichen, fehlen dabei das „gemeinsame Kulturerleben“ und der Austausch.

Dem allen wollen wir mit einem „Regionale-Szene-Festival“ entgegenwirken, das das Potenzial der regionalen Kunstszene zeigt, neue Kontakte zwischen Künstler*innen untereinander sowie mit dem Publikum ermöglicht und verschiedensten Kunstformen einen höheren Stellenwert gibt! Auf unsere Initiative hin wird aktuell ein „Regionale-Szene-Wochenende“ für 2021 geplant.

Kunst in den Stadtteilen wertet Quartiere auf, zieht Besucher:innen an und eröffnet unterschiedliche Sichtweisen auf die nähere Umgebung der Bewohner:innen. Gerade in Vierteln, in denen es an gemeinsamen Treffpunkten fehlt, kann die Beschäftigung mit Kunst im öffentlichen Raum gemeinschaftsfördernd wirken und die Besonderheiten, Vorteile und Probleme des jeweiligen Quartiers in einen künstlerischen Kontext stellen. Deswegen wird das Kulturamt ein Konzept erarbeiten, um in Erlangen temporäre Ausstellungen im öffentlichen Raum zu entwickeln.

Als Kunstform kann auch Street Art den öffentlichen Raum aufwerten und einer Stadt besondere Strahlkraft verleihen. Das Kunstwerk des Künstlers Case Ma ́Claim ziert seit letztem Jahr den Museumswinkel und erfreut sich in der Stadtgesellschaft großer Beliebtheit. Für solche Street Art-Projekte stellen wir weitere Mittel bereit.

Die Jugendkunstschule leidet ebenso wie andere kulturelle Einrichtungen an den pandemiebedingten Einschränkungen. Durch „Kunsthaltestellen“ werden wir ihre Aktivitäten noch mehr in den öffentlichen Raum legen und wollen diese später im Sinne von „Kunst im Quartier“ in das dauerhafte Programm der Juks integrieren. Mit dem Juks-Mobil werden geeignete Plätze in Stadtteilen angefahren, um dort vor Ort ein niederschwelliges Angebot entstehen zu lassen. So wollen wir Kunst sichtbarer machen und kreative Aktivität fördern. Außerdem können so in Zeiten von Corona fehlende Räumlichkeiten ersetzt werden.

Kultur und Soziokultur treffen sich, wenn es darum geht, sozialpolitische Ziele mit kulturellen Mitteln zu erreichen. Das E-Werk als größtes Soziokulturzentrum Deutschlands erhält mit Hilfe der Stadt die nötige finanzielle Planungssicherheit für die Unwägbarkeiten des zweiten Pandemie-Jahrs 2021. In unseren Stadtteilzentren wollen wir mit neuen Büchertauschschränken ein wohnortnahes, niederschwelliges Angebot zum Austausch von und über Literatur schaffen. Zudem wollen wir die Migrationsgeschichte(n) der Stadtteile sichtbar machen, wozu die Stadtverwaltung quartiersbezogene Bildungsformate entwickeln wird.