„Das Bildungssystem in Bayern hat sich kaum bemüht und war resistent gegenüber dringenden Verbesserungsversuchen.“ – Diese Bewertung stellten die Jusos Erlangen bei ihrer Aktion zum Schulstart am 10.09.2024 in der Innenstadt in einem übergroßen Zeugnis dem Freistaat Bayern aus.
„Die Bildungschancen in Bayern hängen sehr stark vom Elternhaus ab.“, erklärt Sophié Eidt, Co-Vorsitzende der Jusos Erlangen: „Denn die frühe Trennung in drei verschiedene Schulformen hängt die Kinder ab, deren Eltern sie nicht so gut fördern können. Gleichzeitig gibt es in der Schule zu wenig Möglichkeiten, alle Kinder so zu unterstützen, wie sie es bräuchten. Das ist ungerecht und verschenkt viel Potential!“
Der Gegenentwurf der Jusos für ein besseres Bildungssystem in Bayern ist die Einführung der solidarischen Gesamtschule mit Ganztag. In dieser könnten Kinder länger gemeinsam lernen und nach ihren Stärken gefördert werden. Ein Schwerpunkt dabei müssten auch mehr demokratische Bildung und Politikunterricht sein, fordert Sophia Waldmann: „Schule als gesellschaftliche Institution muss allen die Möglichkeit zur Mitbestimmung geben. Politische Bildung und gelebte demokratische Abläufe direkt mitzubekommen sind eines der besten Mittel gegen Rechtsextremismus, und kommen in Bayern viel zu kurz.“ Neben den Schulformen gibt es noch ein weiteres Problem: In den Fächern „Ausstattung“ und „Digitalisierung“ gibt es jeweils die Note mangelhaft. Unter den fehlenden Investitionen in die digitale Ausstattung, Schulgebäude und in das Personal leiden nicht nur die Schüler:innen, sondern auch Lehrkräfte. „Wir brauchen eine bessere Ausstattung, mehr Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams, damit Lehrer:innen sich auch wirklich auf das Unterrichten konzentrieren können und z.B. in Verwaltungsaufgaben oder durch Sozialarbeiter:innen entlastet werden“, so Fynn Geifes, Sprecher für Bildung und Schule der Jusos Erlangen.